Fistelabstrich
MATERIALGEWINNUNG:
- Nach Reinigung und Desinfektion (Einsatz rückstandslos verdunstender Desinfektionsmittel, z.B. 80-prozentiger Ethylalkohol) kann bei entsprechend weiter Fistelöffnung ein dünner, steriler Katheter zur Gewinnung von Exsudat soweit wie möglich eingeführt werden.
- Bei Erfolglosigkeit kann alternativ unter sterilen Kautelen versucht werden, Gewebe aus tiefer gelegenen Anteilen der Fistelwand zu gewinnen (per Kürettage oder Biopsie).
- Tupferabstriche von der Fistelöffnung sind wenig sinnvoll.
- Werden histopathologische Untersuchungen notwendig, ist exzidiertes Patientengut zu teilen und je ein Teil dem Pathologen und Mikrobiologen (ohne Formalin!) zuzusenden.
• Mikrobiologisch-infektiologische Qualitätsstandards (MiQ) 6a Infektionen der Haut und der subkutanen Weichgewebe – Teil 1 2013
Abnahmebesteck:
PROBENTRANSPORT & LAGERUNG:
- Möglichst tagesgleicher Transport, ansonsten Lagerung im Kühlschrank bei 2-8 °C.
MIKROBIOLOGISCHE UNTERSUCHUNGEN:
Ansatz:
- Aerobe Bakterien
- Anaerobe Bakterien
- Sprosspilze
Zusätzliche Anforderungen:
- Zusatzanforderung auf MRSA, ESBL bzw. MRGN und VRE
- Tuberkulose (Mykobakterien, TBC)*
*Versand an das Nationale Referenzzentrum für Mykobakterien, Borstel
Literatur:
• Mikrobiologisch-infektiologische Qualitätsstandards (MiQ) 5 Tuberkulose & Mykobakteriose 2010
• Mikrobiologisch-infektiologische Qualitätsstandards (MiQ) 6a Infektionen der Haut und der subkutanen Weichgewebe – Teil 1 2013
• Neumeister B, Geiss HK, Braun RW, Kimmig P. Mikrobiologische Diagnostik. Georg Thieme Verlag Stuttgart-New York 2009
• Winn W, Allen SD, Allen S, Janda W, Koneman EW, Schreckenberger PC, Procop GW, Woods GL: Koneman’s Color Atlas and Textbook of Diagnostic Microbiology. 6th edition. Baltimore, MD: Lippincott Williams & Wilkins; 2006