Vitamin B6 (Pyridoxal-5-Phosphat)
Material |
2 ml Serum |
Methoden | |
Referenzwerte |
5,0 – 30,0 µg/l |
Indikationen |
|
Hinweise |
Unter dem Sammelbegriff Vitamin B6 wird eine Gruppe von sechs Methylpyridinderivaten zusammengefasst, die die biologische Aktivität von Pyridoxin aufweisen. Pyridoxal-5-Phosphat (PLP) ist als aktive Coenzymform des Vitamin B6 an vielen enzymatischen Reaktionen beteiligt und nimmt so Einfluss auf den Aminosäurenstoffwechsel, den Umbau von Aminosäuren zu Kohlenhydraten sowie den Fettsäurehaushalt. Zusätzlich hat Vitamin B6 – zusammen mit Riboflavin, Folsäure und Vitamin B12 relevanten Einfluss auf den Homocysteinstoffwechsel. Vitamin B6 ist in vielen verschiedenen tierischen und pflanzlichen Lebensmitteln enthalten. Die im Handel verfügbaren Nahrungsergänzungsmittel enthalten vorwiegend die synthetische Form Pyridoxinhydrochlorid. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt in ihren 2019 aktualisierten Empfehlungen für Männer eine tägliche Zufuhr von 1,6mg und für Frauen 1,4mg. Schwangere im 1. Trimenon sollten eine tägliche Zufuhr von 1,5mg und im 2. und 3. Trimenon von 1,8mg nicht unterschreiten. Stillende Mütter sollten nach den DGE-Empfehlungen täglich 1,6mg Vitamin B6 aufnehmen. Im Rahmen einer langfristigen Zufuhr von mehr als 500mg VitaminB6 pro Tag bzw. ≥ 8mg/kgKG kann es zur Intoxikation mit neurologischen Störungen (Ataxie), Hautveränderungen, Taubheitsgefühlen und Muskelschwäche kommen. Nach erfolgter oraler Aufnahme und Resorption durch passive Diffusion im Jejunum werden die Pyridinderivate in den Enterozyten durch die Pyridoxalkinase phosphoryliert und nach anschließender Dephosphorylierung über den enterohepatischen Kreislauf zur Leber transportiert. Die beschriebenen Umwandlungsprozesse sind abhängig von einer ausreichend hohen Konzentration von Vitamin B2, Zink sowie von Vitamin B3 (Nicotinsäure). Hier werden die Derivate zur aktiven Form PLP umgewandelt und anschließend in den Blutkreislauf freigesetzt. Im Blut liegen circa 70-90% des gesamten Vitamin B6 als Pyridoxalphosphat vor während der Rest in Form von Pyridoxal vorliegt. Der Transport im Blut erfolgt stets gebunden an das Transportprotein Albumin. Im gesamten Körper liegen circa 80% des Vitamin B6 im Muskelgewebe und circa 10% in der Leber vor. Das restliche Vitamin B6 befindet sich gelöst im Blutplasma, gebunden in den Erythrozyten oder in anderen Organen des Körpers. Die Ausscheidung erfolgt über die Nieren in Form von Pyridoxinsäure. Klassische Symptome eines Vitamin B6-Mangels können sein:
|
Probenlagerung |
Zur Einhaltung der korrekten Präanalytik sollte die Probe lichtgeschützt und luftdicht verschlossen am Entnahmetag im Labor eintreffen. |
Testansatz |
1x wöchentlich |
Erbringungsort |
Bochum |
Akkreditiert |
ja |
Synonym |
aktiver Metabolit: Pyridoxal-5-Phosphat (PLP) |
Literaturverweise:
Arbeitsvorschrift für die HPLC-Bestimmung von Vitamin B6 im Plasma/Serum und Vollblut. Version 3 (2015). Chromsystems Instruments & Chemicals GmbH, Gräfelfing.
https://www.dge.de/fileadmin/public/doc/ws/faq/FAQs-VitaminB6.pdf
Gressner Axel M, Arndt T (Hrsg) Lexikon der Medizinischen Laboratoriumsdiagnostik. 3. Auflage 2019. Springer. Berlin. Seiten 2462-63.