Osteoporose-Risiko
Die Osteoporose ist die häufigste Erkrankung des Knochensystems. Allein in Deutschland leiden sechs bis acht Millionen Menschen an dem so genannten Knochenschwund. Die Hauptpatientengruppe bilden Frauen nach den Wechseljahren. 45% der Frauen über 70 Jahren leiden nach Angaben des Dachverbands Osteologie e.V. (DVO) in Deutschland an Osteoporose. Diese führt zu einer verringerten Knochenmasse und einer porösen Knochenstruktur, mit der Folge, dass die Knochen leichter brechen. Typische Bruchstellen sind die Wirbelsäule, die Hüfte oder das Handgelenk. Bei 90% der Oberschenkelhalsbrüche liegt laut der Deuzschen gesellschaft für Unfallchirurgie eine verminderte Knochendichte vor. Da der Knochenschwund lange Zeit ohne Anzeichen fortschreitet, kommt es nicht selten zu Brüchen ohne äußere Einfüsse. Das Heben einer Tasche oder festes Husten reichen hierfür manchmal schon aus. Dass Osteoporose eine Volkskrankheit ist, bedeutet jedoch nicht, dass ältere Menschen ihr ausweglos ausgeliefert sind. Denn dank verbesserter Früherkennungsmethoden sind die Chancen auf eine erfolgreiche Behandlung deutlich gestiegen.
WER IST BESONDERS GEFÄHRDET?
Da das weibliche Geschlechtshormon Östrogen eine erhebliche Rolle bei derOsteoporose spielt, erkranken Frauen weitaus häufiger als Männer. Besonders in den Wechseljahren bringt die nachlassende Östrogen-Produktion auch den Knochenstoffwechsel aus dem Gleichgewicht. So ist ein Test für Frauen in oder nach den Wechseljahren sinnvoll. Aber auch ältere Männer können an Osteoporose erkranken. Rauchen, eine unzureichende Versorgung mit Calcium und Vitamin D sowie mangelnde körperliche Aktivität erhöhen das Risiko. Zudem sollten sich Menschen testen lassen, die an Rheuma, Nierenschwäche, Darm- oder Schilddrüsenerkrankungen leiden, oder lange Zeit mit Cortison behandelt wurden. Auch Kinder und Jugendliche aus Familien, deren Mitglieder bereits an Osteoporose leiden, können von dem Test profitieren, da dann dem Knochenabbau frühzeitig gegengesteuert werden kann.
WAS KÖNNEN SIE ZUR VORBEUGUNG TUN?
Bewegung festigt und trainiert nicht nur die Muskulatur, sondern auch die Knochenstruktur. Eine Calcium- und Vitamin-D-reiche Ernährung und regelmäßige körperliche Aktivität haben somit eine wichtige vorbeugende Funktion. Sinnvoll ist also eine eingehende Prüfung des Speiseplans und des Alltags. Hier ein paar Tipps:
- Reduzieren Sie phosphathaltige Lebensmittel, die zu den
Calcium-Räubern zählen (z.B. fetten Käse, Fleisch, Wurst, Schokolade). - Ernähren Sie sich calciumreich: Milch und Joghurt sind ideal.
- Vorsicht bei Genussmitteln: Bier, Wein und Zigaretten beeinflussen den Knochenstoffwechsel negativ.
- Gehen Sie häufig an die frische Luft. Die natürliche Sonnenstrahlung kurbelt die für den Knochenstoffwechsel wichtige Vitamin-D-Produktion an.
- Vermeiden Sie Fehlhaltungen. Sie führen zu Muskelverspannungen und Inaktivität, was wiederum die Knochen schwächt.
- Bewegung stärkt die Knochen: Schon regelmäßige Spaziergänge oder Fahrradtouren wirken sich positiv auf den Knochenstoffwechsel aus.
BESTIMMUNG VON PYRIDINOLINEN, OSTASE, PARATHORMON UND VITAMIN D3
Mit der Bestimmung der Pyridinoline (Marker für den Knochenabbau) im Morgenurin sowie der Ostase im Blut als Indikator für den Knochenaufbau stehen zwei entscheidende Werte zur Bestimmung des Osteoporose-Risikos zur Verfügung. Das Parathormon und Vitamin D3 regulieren den Calciumspiegel im Blut. Calcium wird im Knochen gespeichert und erhöht dessen Stabilität.