Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko
Bluthochdruck, ungesunde Ernährung, Rauchen, Bewegungsmangel, Zuckerkrankheit und Stress: Arteriosklerose oder Arterienverkalkung kann viele Ursachen haben. Häufigste Folge: Herzinfarkt.
In Deutschland erleiden jährlich mehr als eine halbe Million Menschen dieses Schicksal. 40 bis 50 % der Patienten sterben in den ersten vier Wochen danach. Überleben Patienten das akute Ereignis dank intensiver Behandlung, setzen sie sich in der Regel mit schwerwiegenden Folgen auseinander: verminderte Lebensqualität, Berufsunfähigkeit, Invalidität oder Pflegebedürftigkeit. Weitere 150.000 Menschen müssen sich jährlich wegen eines Schlaganfalls stationär behandeln lassen. Auch hier gibt es einschneidende Folgeerkrankungen: Der Schlaganfall ist die häufigste Ursache für bleibende Behinderungen im Erwachsenenalter.
Doch Sie können auf vielfältige Weise vorbeugen. Um zu prüfen, ob Sie zur Risikogruppe gehören, gibt es ergänzend zu den üblichen Vorsorgeuntersuchungen beim Hausarzt eine Reihe von Labortests, die die Entwicklung einer Arteriosklerose aufdecken. Übrigens: In jüngeren Jahren erleiden Männer zwar häufiger als Frauen einen Herzinfarkt. Nach den Wechseljahren steigt das Risiko jedoch immens an und auch allgemein „holen“ Frauen bei den Herz-Kreislauferkrankungen immer mehr „auf“.
WER IST RISIKO-PATIENT?
Folgende Faktoren erhöhen das Risiko für die Entstehung einer Arteriosklerose:
- Bluthochdruck (arterielle Hypertonie)
- erhöhter Cholesterinspiegel (Hypercholesterinämie)
- Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus)
- Übergewicht
- Rauchen
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen in der Familie
- zu wenig körperliche Bewegung
- Männer sind gefährdeter als Frauen, bei Frauen steigt das Risiko jedoch deutlich nach den Wechseljahren an
- erhöhte Werte des hochsensitiven Serumproteins CRP (C-reaktives Protein) im Blut
- erhöhte Werte des Homocystein-Spiegels (körpereigenes Stoffwechselprodukt) im Blut
- erhöhte Werte des Lipoprotein a (Fett-Eiweißkomplex, der mit dem so genannten „schlechten Cholesterin“ verwandt ist) im Blut
TIPPS ZUR VORBEUGUNG
Werden auffällige Blutwerte rechtzeitig erkannt, kann oftmals eine Ernährungsumstellung oder eine medikamentöse Therapie das Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko gezielt senken. Die eingeleiteten Therapien und Diäten stoppen häufig die krankhaften Veränderungen der Gefäßinnenwand. Sogar der Abbau von bereits vorhandenen Gefäßverkalkungen ist möglich.
WELCHE TESTS SIND SINNVOLL?
Im Rahmen eines Check-ups der gesetzlichen Krankenversicherungen werden lediglich die Werte für das Gesamt-Cholesterin und den Blutzucker bestimmt.
Diese Wertebestimmung ist sinnvoll und daher auch Bestandteil des IGeL-Pakets. Zusätzlich kommen hier noch Messungen von
- HDL-Cholesterin,
- LDL-Cholesterin,
- Triglyceride,
- Lipoprotein a,
- Homocystein
- hochsensitivem Serumprotein CRP
hinzu, die Ihnen weitaus mehr Sicherheit und Klarheit bei der Abklärung Ihres individuellen Herzinfarkt-Risikos geben können.