Procalcitonin (PCT)
Material |
1 ml Serum |
Methoden |
Elektrochemilumineszenz-Immunoassay (ECLIA) |
Referenzwerte |
|
Indikationen |
Procalcitonin ist ein Akute-Phase-Protein mit diagnostischer und prognostischer Relevanz für eine Sepsis und ähnliche Entzündungen. Seinen hohen klinischen Stellenwert erlangt es im Rahmen der Diagnostik vor allem bakterieller, aber auch parasitärer oder pilzbedingten Infektionen. Im Gegensatz hierzu können bei viralen oder autoimmunen Entzündungsprozessen keine erhöhten Spiegel gemessen werden. Mittels PCT-Bestimmung ist somit eine Differenzierung zwischen bakterieller oder viraler Genese eines akuten Entzündungsgeschehens möglich. Im Rahmen einer nekrotisierenden Pankreatitis kann mittels PCT-Bestimmung zwischen infizierter und steriler Nekrose unterschieden werden. |
Hinweise |
Nach Endotoxinexposition steigt die PCT-Konzentration bereits nach 3-6 Stunden an und erreicht nach circa 8 Stunden ihren Peak. Die Höhe des Peaks korreliert direkt mit der Schwere der Infektion. Der Vorteil der Bestimmung des Procalcitonins gegenüber dem C-reaktiven Protein (CRP) besteht darin, dass PCT früher ansteigt und bei Therapieerfolg schneller abfällt. Somit kann mittels PCT-Bestimmung der Krankheitsverlauf einer bakteriellen Infektion besser beurteilt werden. Sollten die PCT-Werte unter laufender Therapie im z.B. im Rahmen einer Sepsis weiter ansteigen, so ist von einer nicht ursächlichen Behandlung auszugehen. Bei Neugeborenen sind innerhalb der ersten Lebenstage regelhaft erhöhte PCT-Werte zu erwarten. Auch nach einer Behandlung mit OKT-3-Antikörpern sowie anderen Medikamenten, die die Freisetzung proinflammatorischer Zytokine induzieren, können erhöhte PCT-Werte beobachtet werden. HWZ: 25 – 30 Stunden Die Analytik erfolgt mit dem Assay Elecsys BRAHMS PCT auf dem Roche cobas e 801-Modul. |
Probenlagerung |
4 Stunden bei Raumtemperatur stabil, längere Lagerung bei -20°C möglich. |
Testansatz |
täglich |
Erbringungsort |
Bochum, Wehnrath |
Akkreditiert |
ja (Labor Bochum) |
Synonym |
PCT |
Literaturverweise:
Renz H, Gierten B. Procalcitonin in: Gressner A et al. (Hrsg) Lexikon der Medizinischen Laboratoriumsdiagnostik. Springer-Verlag, Berlin. 3. Auflage (2019), Seite 1948-1949.
Meisner M (2002). Pathobiochemistry and clinical use of procalcitonin. Clin Chim Acta. 323:17-29.
Neumeister B, Böhm BO. Procalcitonin in: Klinikleitfaden Labordiagnostik. Elsevier-Verlag, München. 6. Auflage (2018), Seite 106.