Mentzer-Index
Im Rahmen der Anämiediagnostik kann zur zusätzlichen Differenzierung zwischen einer ursächlichen Eisenmangelanämie oder einer Thalassämie anhand der Erythrozytenzahl (RBC) und des MCV im Blutbild der Mentzer-Index berechnet werden.
Bei Patienten mit einem Eisenmangel ist die Synthese der Erythrozyten im Knochenmark reduziert und die gebildeten Zellen sind kleiner. Hieraus resultiert sowohl eine reduzierte Erythrozytenzahl (RBC) als auch ein reduziertes mittleres Volumen der einzelnen Erythrozyten (MCV). Der Mentzer-Index liegt demnach in der Regel über einem Wert von 13.
Bei Patienten mit einer Thalassämie als Ursache für eine Anämie kommt es zur Bildung von kleineren und instabileren Erythrozyten. Die Syntheseleistung des Knochenmarks ist in Bezug auf die Anzahl der Erythrozyten jedoch unverändert und der RBC somit in der Regel normwertig. Bei Patienten mit einer Thalassämie ist somit ein Indexwert < 13 zu erwarten.
Mentzer-Index > 13: Hinweis auf einen Eisenmangel als Ursache einer Anämie
Mentzer-Index < 13: Hinweis auf eine Thalassämie als Ursache einer Anämie
Bitte beachten Sie, dass Patienten die sowohl unter einer Thalassämie als auch unter einem Eisenmangel leiden anhand des Mentzer-Index nicht eindeutig klassifiziert werden können.