Hepatitis E
Material |
Hepatitis E-IgM- und IgG-Antikörper: 1 ml Serum HEV-RNA: 3 ml Serum oder 3 ml EDTA-Vollblut |
Methoden |
Antikörperbestimmung: EIA HEV-RNA: PCR |
Referenzwerte |
Negativ: < 0,30 IU/ml
Negativ: < 1,00 Index |
Indikationen |
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Hinweise |
Das Hepatitis E-Virus (HEV) besteht aus einem circa 32 nm im Durchmesser großen Kapsid, in dem eine circa 7.200 nt lange RNA enthalten ist. Das Virus wurde 1978 erstmals in Kaschmir beschrieben und die vier bekannten Genotypen (HEV 1-4) treten in unterschiedlichen Regionen der Welt unterschiedlich häufig auf. In Europa und Nordamerika tritt vor allem der Subtyp HEV-3 vermehrt auf. Nach Infektion mit einem der Subtypen wurde eine partielle Kreuzimmunität gegenüber den anderen Subtypen beobachtet. Das HEV ist weltweit betrachtet der häufigste Erreger einer akuten Hepatitis. Insbesondere unter hygienisch eingeschränkten Bedingungen mit kontaminiertem Trinkwasser kann es wiederholt zu größeren Ausbruchsgeschehen kommen. In Industrienationen findet der Großteil der Infektionen über unzureichend gegartes Fleisch statt, es ist jedoch auch eine Übertragung durch Blutprodukte oder Organspenden möglich. Bei Reiserückkehrern aus HEV-1- und -2-Endemiegebieten können insbesondere bei Schwangeren, Immundefizienten und Lebervorerkrankten schwere bis fulminante Verläufe auftreten, während eine HEV-3-Infektion auch bei Schwangeren und Immunkompetenten fast immer asymptomatisch und selbstlimitierend verläuft. In Europa wurde das am häufigsten vorkommende HEV-3 aufgrund verschiedener Faktoren (Großteil der Verläufe asymptomatisch und selbstlimitierend, selten durchgeführte Diagnostik) lange unterdiagnostiziert. Die Seroprävalenz der deutschen Bevölkerung wird aktuell mit circa 17 – 20 % angegeben. Nach der fäkal-oralen Aufnahme der Viren kommt es nach einer Inkubationszeit von durchschnittlich 25 – 30 Tagen zur Ausbildung der Symptomatik. Bereits eine Woche vor Beginn der Beschwerden ist HEV-RNA im Serum und Stuhl der Patienten nachweisbar, die spezifischen Antikörper sind in der Regel mit Beginnen der Symptomatik ebenfalls im Blut nachweisbar. Insbesondere in der Inkubationsphase der Erkrankung sowie bei Immundefizienten sollte die Bestimmung der HEV-RNA im Blut erfolgen. Im weiteren Verlauf der Infektion ist nach Abklingen der Symptome die HEV-RNA innerhalb weniger Wochen nicht mehr nachweisbar. Der isolierte Nachweis von HEV-IgG-Antikörpern im Serum spricht für eine ausgeheilte HEV-Infektion. Aufgrund von möglichen unspezifischen Reaktionen sollte das Ergebnis mittels Immunoblot bestätigt werden. Bei V.a. frische HEV-Infektion sollte der Erregerdirektnachweis mittels PCR erfolgen, diese Untersuchung ist seit dem 1. Juli 2022 in den Leistungskatalog der GKV aufgenommen worden. Nach §7 IfSG (sowie ggf. §34 IfSG) besteht bei direktem Erregernachweis sowie bei serologischem Nachweis, wenn die Ergebnisse auf eine akute Infektion hindeuten, eine Meldepflicht an das zuständige Gesundheitsamt. Eine Infektion mit HEV bedarf in der Regel keiner Therapie, bei schweren oder chronischen Verläufen kann eine Therapie mit Ribavirin oder pegyliertem Interferon-alpha erfolgen. |
Probenlagerung |
Raumtemperatur: 48 h |
Testansatz |
Serologie: nach Probenaufkommen |
Erbringungsort |
Serologie: Wuppertal HEV-RNA: Fremdversand |
Akkrediert |
Ja |
Synonym |
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