Ferritin-Index
Zur Beurteilung des Eisenhaushaltes reicht in unkomplizierten Fällen die kombinierte Bestimmung eines kleinen Blutbildes, der Retikulozytenanzahl sowie des Ferritinspiegels vollkommen aus.
Sollten jedoch verkomplizierende Faktoren Einfluss auf die o.g. Parameter nehmen, so wird eine sichere Diagnostik von Eisenmangelzuständen deutlich erschwert. Insbesondere im Rahmen von Entzündungen, Tumorerkrankungen sowie bei mittleren bis fortgeschrittenen Nierenfunktions-einschränkungen muss eine weitergehende Diagnostik erfolgen.
Auch bei Verdacht auf einen Eisenmangel während einer Schwangerschaft oder im Rahmen einer Therapieüberwachung bei Eisensubstitutionen (oral oder i.v.) oder regelmäßigen Erythropoetingaben sollte eine weitergehende Diagnostik erfolgen.
Durch die zusätzlichen Bestimmung des löslicher Transferrinrezeptors (sTfR) kann der Ferritinindex errechnet werden. Dieser kann – in Kombination mit dem Retikulozyten-Hb-Gehalt – zusätzliche Erkenntnisse zum Eisenbedarf der Erythropoese liefern. Ein erhöhter Index zeigt eine unzureichende Eisenversorgung an.
Mit unserem Rechner können Sie den Ferritinindex berechnen:
Anhand des Diagnostischen Plots nach Thomas kann eine differenziertere Beurteilung des Eisenhaushaltes der Patienten erfolgen. Hierfür werden die Patienten anhand der ermittelten Laborparameter in vier Subgruppen – entsprechend den vier Quadranten im Plot – gruppiert:
Bei der Verwendung des Thomas-Plot ist zu beachten, dass sich die Entscheidungsgrenze des Ferritinindex in Bezug auf die Speichereisenreserve bei Patienten mit Akute-Phase-Reaktion (hier definiert als ein CRP-Wert ≥ 0,5 mg/dL) von 3,2 auf 2,0 reduziert.
Für die Bestimmung des Blutbildes sowie des Retikulozyten-Hb-Gehaltes benötigen wir EDTA-Blut und zusätzlich Serum zur Bestimmung der Ferritin- und sTfR-Spiegel. Gerne können wir bei einer Anforderung von Ferritin und löslichem Transferrinrezeptor auch kostenfrei den Ferritinindex auf den Laborbefunden Ihrer Patienten angeben. Sprechen Sie uns hierfür einfach an.
Literatur: