Hygieneuntersuchungen
Sterilisatoren und Autoklaven-Überprüfung
Das einwandfreie Funktionieren des Sterilisators sowie die sachgerechte Bedienung sind mit Hilfe von Bioindikatoren (Sporenstreifen) zu überprüfen. Die Häufigkeit, mit der derartige Prüfungen vorgenommen werden sollten, richtet sich nach der Art des Sterilisierverfahrens und der Störanfälligkeit der Anlage, sie sollten jedoch mindestens halbjährlich erfolgen. Zusätzliche Prüfungen sind nach Reparaturen erforderlich. Sie können auch bei einem Wechsel des Bedienungspersonals angezeigt sein. Bei Dampfsterilisationsverfahren, insbesondere bei Vakuumverfahren, können zusätzliche mikrobiologische Prüfungen nach Änderungen bzw. Reparaturen an der Dampfversorgungseinrichtung erforderlich werden.
Die Prüfungen sollten unter den Bedingungen erfolgen, unter denen der Sterilisator üblicherweise betrieben wird, insbesondere hinsichtlich Art des Sterilisiergutes, dessen Menge und Anordnung im Sterilisator. Die Sporenstreifen sind im zu sterilisierenden Gut vorwiegend an den Stellen anzuordnen, an denen mit den längsten Ausgleichszeiten zu rechnen ist. Erweist sich ein Sterilisator als funktionsuntüchtig, so ist er sofort stillzulegen. Alle noch verfügbaren Chargen, von denen anzunehmen ist, dass sie unzureichend behandelt wurden, sind als unsteril zu deklarieren und einzuziehen. Die Anlage darf erst nach Instandsetzung und erneuter Prüfung zur Durchführung von Sterilisationen freigegeben werden.
Sporenstreifen können unter Angabe der Sterilisationsart (Heißluft, Autoklav) bei uns angefordert werden.
Durchführung der Sterilitätskontrolle
Die Sporenstreifen befinden sich in blauen Hüllen, die nicht aufgerissen oder beschädigt werden dürfen. Das Sterilisiergut soll aus einer routinemäßigen Beladungsmenge bestehen. Die Sporenstreifen werden an den Stellen der Sterilkammer eingelegt, an denen mit den ungünstigsten Sterilisierbedingungen zu rechnen ist, z.B. Boden der Kammer in Türnähe. Anschließend wird die Sterilisation wie üblich durchgeführt.
Rücksendung an unser Labor
Die sterilisierten Sporenstreifen werden, ohne die blauen Hüllen zu beschädigen, dem Labor zugesandt oder unserem Fahrdienst übergeben. Folgende Angaben sind notwendig und werden dann auch in unserem Zertifikat vermerkt:
- Art der Sterilisation (Heißluftsterilisator oder Autoklav)
- Temperatur
- Druck (bei Autoklaven)
- Betriebszeit
- Nummerierung der Sporenstreifen
- Angabe der Lage der nummerierten Sporenstreifen in der Sterilkammer
Prüfbericht vom Labor
Der Prüfbericht wird in Form eines Zertifikates erstellt, das auf Anforderung z. B. dem sicherheitstechnischen Dienst oder dem Gesundheitsamt vorgelegt werden kann.
Wenn die Funktionstüchtigkeit der Sterilisation nicht gewährleistet ist, wird der Einsender von uns sofort telefonisch informiert und es werden die zu ergreifenden Maßnahmen besprochen.
Sterilwerkbänke
Die Überprüfung von Sterilwerkbänken (z.B. in Apotheken) auf Keimfreiheit im Arbeitsraum erfolgt mit definierten Nährbodenplatten.
Endoskope
Folgende Materialien stehen Ihnen kostenfrei zur Verfügung:
- Steriles Aqua dest. zum Durchspülen des Instrumentierkanals und/oder des Luftkanals, Auffanggefäß mit 20 ml doppelt konzentrierter Tryptone-Bouillon
- Steriles Röhrchen (10 ml) zur Überprüfung der am Patienten verwendeten Lösungen der Optikspülsysteme
- Abstriche mit Transportmedium
Durchführung
- Überprüfung der Endoskopiekanäle: Hierzu werden mit einer sterilen Spritze 20 ml steriles Aqua. dest. entnommen, durch den Endoskopkanal gedrückt und in dem Röhrchen mit der doppelt konzentrierten Bouillon aufgefangen. Der Flüssigkeitsgehalt des Auffanggefäßes sollte dann 40 ml betragen. Röhrchen bei Zimmertemperatur lagern und dem Fahrdienst am Entnahmetag mitgeben oder ins Labor bringen.
- Sterilitätsprüfung der verwendeten Lösung des Optikspülsystems: Unter sterilen Bedingungen 10 ml der zu prüfenden Lösung in ein steriles Röhrchen geben. Keine Reinigungslösung oder Desinfektionsmittel, da diese nicht überprüfungspflichtig sind, abfüllen.
- Abstriche von Endoskopstellen, die der Reinigung und Desinfektion nur schwer zugänglich sind, entnehmen (z.B. Endoskopdistalende, Albaranhebelnische bei Duodenoskopen). Vor Durchführung den Abstrichtupfer mit etwas Kondenswasser befeuchten, das sich über der Transportmediumschicht befindet.
Operationsabteilungen
In Operationssälen führen wir Abklatschuntersuchungen auf Keimfreiheit durch. Ein Zertifikat über die Untersuchungsergebnisse wird erstellt. Umgebungsuntersuchungen von Oberflächen, Geräten sowie Untersuchungen von Händen und vom Nasen-Rachenraum des Personals führen wir ebenso durch. Die Untersuchungen erfolgen mittels Abklatschplatten bzw. Abstrichen, die wir auf Wunsch auch selbst vor Ort nehmen. Nach Bestimmung der Keimzahl und Keimart erfolgt eine fachärztliche Stellungnahme. Beratungen zur Aufstellung von Hygieneplänen und zur Infektionsprävention nosokomialer Infektionen sind telefonisch oder vor Ort möglich.
Arzneimittel
Die Sterilität von in Apotheken hergestellten Arzneimittel-Zubereitungen kann mikrobiologisch überprüft werden. Hierzu bitten wir um Rücksprache, um den notwendigen Untersuchungsumfang festlegen zu können.